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Verhalten ändern, indem du deine Stimmung änderst

Stimmung

Wir entscheiden uns dazu, ein Verhalten zu ändern. Im Verlaufe dieses Vorhabens erleben wir Höhen und Tiefen. In gewissen Momenten oder an gewissen Tagen fühlen wir uns euphorisch und es scheint kein Problem zu sein, das neue Verhalten auch tatsächlich einzuhalten. An anderen Tagen fühlen wir uns niedergeschlagen und zweifeln an unserem Vorhaben und an unseren eigenen Fähigkeiten. Warum ist das so? Je nachdem in welcher Stimmung du bist, bewertest du dein Leben anders. Es ist deshalb nicht falsch zu sagen: Wer seine Stimmung kontrollieren kann, kann auch sein Leben kontrollieren und Verhaltensmuster erfolgreich ändern.

Die Sache mit der Stimmung

Unsere Stimmung ist instabil. Sie wird von zahlreichen Aspekten beeinflusst (dazu später mehr). Unsere Stimmung bestimmt zu einen grossen Teil, was wir für Entscheidungen treffen, wie wir mit Mitmenschen umgehen oder wie wir denken. Wenn ich beispielsweise beim Laufen durch die Stadt einen Bekannten sehe und mich aktuell sehr gestresst fühle, weil ich auf der Arbeit viel zu tun habe, so werde ich wohl ein weniger starkes Bedürfnis verspüren, jetzt lange mit dieser Person zu sprechen. Anderes wäre die Situation, wenn ich gerade ein angenehmes Telefongespräch mit meinem Partner oder meiner Partnerin gehabt habe und er/sie mi zum Schluss gesagt hat, dass er/sie mich liebt. Nach einem solchen Gespräch bin ich mit grosser Wahrscheinlichkeit in guter Stimmung und nehme mir gerne Zeit, jetzt noch ein Schwätzen mit dem Bekannten zu halten, den ich per Zufall gerade auf der Strasse treffe.

Was/Wer beeinflusst unsere Stimmung?

Alles beeinflusst unsere Stimmung. Vieles, was wir wahrnehmen, läuft unbewusst ab. Welche Reize unser Gehirn aufnimmt und welche es ignoriert, ist sehr komplex zu beschreiben. Vergangene Erfahrungen, Erwartungen, die Physiologie oder die Stärke der einzelnen Reize spielen dabei eine wichtige Rolle. Grundsätzlich ist es aber auch nicht unbedingt nötig zu wissen, wie die Wahrnehmungsprozesse genau funktionieren. Viel wichtiger ist es zu wissen, wie wir sie uns zu Nutze ziehen können.

Körpersprache und deren Einfluss auf die Stimmung

Beeinflusst die Körpersprache die Stimmung oder ist es doch umgekehrt? Die korrekt Antwort ist, dass sich beide gegenseitig beeinflussen. Mit diesem Wissen im Hintergrund kannst du nun relativ einfach deine Stimmung ändern. Beantworte einmal folgende Fragen:

  • Wie bewegt sich ein euphorischer/zufriedener Mensch?
  • Welche Körpersprache haben glückliche Menschen?
  • Wie sprechen euphorische Menschen?
  • Welchen Gesichtsausdruck haben motivierte Menschen?

Ich nehme an, dass du für dich jede Frage beantworten kannst. Ich bin mir auch sicher, dass du ein genaues Bild davon hast, wie sich beispielsweise eine euphorische/zufriedene Person gibt. Nun kopiere einfach dieses Verhalten bewusst. Laufe aufrecht wie eine selbstbewusste Person. Innert Sekunden wirst du einen Unterschied spüren.

Siehe auch:  Nudges - So triffst du positive Entscheidungen!

Stimmung bewusst beeinflussen

Stimmung bewusst beeinflussen: Konkrete Tipps und Strategien

Es gibt zahlreiche Methoden, mit denen du innerhalb von Sekunden oder Minuten deine Stimmung gezielt in eine positive Richtung lenken kannst. Eine bewusste Steuerung der emotionalen Verfassung ist nicht nur hilfreich, um akute Stresssituationen zu meistern, sondern auch, um langfristig ein Gefühl von Wohlbefinden und Zufriedenheit zu etablieren. Im Folgenden findest du eine Auswahl bewährter Strategien, die du in deinen Alltag integrieren kannst:

1. Physische Interventionen

  • Atemtechniken:
    Bewusstes, tiefes Atmen kann deine Herzfrequenz senken und das Nervensystem beruhigen. Probiere beispielsweise die 4-7-8-Methode: Atme 4 Sekunden lang durch die Nase ein, halte den Atem 7 Sekunden lang an und atme anschließend 8 Sekunden lang langsam durch den Mund aus.
  • Körpersprache:
    Deine Haltung beeinflusst, wie du dich fühlst. Eine aufrechte Körperhaltung, ein entspannter Blick und das bewusste Lächeln können positive Emotionen hervorrufen. Bereits das Einnehmen einer «Power-Pose» für wenige Minuten kann das Selbstvertrauen stärken.
  • Leichte Bewegung:
    Schon ein kurzer Spaziergang oder einige Dehnübungen können Endorphine freisetzen – die körpereigenen Stimmungsaufheller. Auch kurzes, bewusstes Strecken kann helfen, körperliche Anspannung zu lösen und die Stimmung zu heben.

2. Mentale und kognitive Strategien

  • Achtsamkeit und Meditation:
    Kurze Achtsamkeitsübungen, wie etwa eine 3- bis 5-minütige Meditation, helfen dir, den Moment bewusst zu erleben und negative Gedanken loszulassen. Konzentriere dich dabei auf deinen Atem oder nimm einfach die Geräusche deiner Umgebung wahr, ohne sie zu bewerten.
  • Positive Affirmationen:
    Wiederhole in Momenten des Zweifelns oder Stresses positive, bestärkende Aussagen. Sätze wie «Ich bin stark und fähig» oder «Ich kann diese Herausforderung meistern» können deine mentale Einstellung nachhaltig beeinflussen und negative Selbstgespräche durch positive ersetzen.
  • Kognitive Umstrukturierung:
    Achte bewusst auf deine Gedanken. Wenn du feststellst, dass negative Gedanken deine Stimmung senken, versuche, diese aktiv in positive oder konstruktive Gedanken umzuwandeln. Zum Beispiel: Anstatt «Ich schaffe das nicht» kannst du denken «Ich werde Schritt für Schritt vorgehen und mein Bestes geben.»

3. Sensorische und emotionale Techniken

  • Musik hören:
    Musik hat einen starken Einfluss auf unsere Emotionen. Erstelle dir eine Playlist mit Liedern, die dich motivieren, entspannen oder fröhlich stimmen. Schon wenige Minuten Musik hören können deine Stimmung spürbar heben.
  • Visualisierung:
    Stelle dir einen Ort oder ein Erlebnis vor, das dir besonders gut tut – sei es ein sonniger Strand, ein ruhiger Wald oder ein freudiges Ereignis in deinem Leben. Diese positive Vorstellung kann dir helfen, Stress abzubauen und deine Stimmung zu verbessern.
  • Dankbarkeitsübungen:
    Notiere dir jeden Tag ein oder zwei Dinge, für die du dankbar bist. Diese einfache Praxis kann helfen, den Fokus von negativen auf positive Aspekte deines Lebens zu verlagern und somit deine allgemeine Stimmung nachhaltig zu verbessern.
Siehe auch:  Gewohnheiten verstehen und verändern: Wie sie entstehen und wie wir sie beeinflussen können

Schnelle Lösungen

Hier einige weitere kleine Strategien, die du täglich anwenden kannst.

  • Stell dich morgens während einiger Minuten in der Superman-Pose (aufrecht, Hande in die Hüfte, Blick nach oben) vor den Spiegel. Du wirst dich wie Superman fühlen :-).
  • Grinse, auch wenn du dich nicht danach fühlst. Du kannst nicht über längere Zeit grinsen, ohne dich nicht auch gut zu fühlen.
  • Summe: Ein Lied summen und sich gleichzeitig schlecht fühlen? Unmöglich!
  • Springe ein wenig herum. Herumhüpfen tun wir nur, wenn wir uns super glücklich fühlen. Genau das wird dein Gehirn auch denken und innert kurzer Zeit die Stimmung ändern.
  • Lache viel! Du hörst einen schlechten Witz? Lach trotzdem. Ab besten richtig laut!

Reisen als Katalysator für emotionale Erneuerung und positive Stimmung

Eine Reise kann dein emotionales Wohlbefinden auf vielfältige Weise beeinflussen. Indem du aus deiner gewohnten Umgebung herauskommst, brichst du alte, oft negative Denkmuster auf und öffnest dich für neue Eindrücke, die deine Stimmung heben können.

Der Tapetenwechsel fördert Achtsamkeit: In einer unbekannten Umgebung bist du gezwungen, den Moment bewusster zu erleben. Du nimmst deine Gefühle intensiver wahr und lernst, sie besser zu steuern. Ob beim entspannten Blick auf ein weites Meer oder beim Erkunden einer lebendigen Stadt – diese frischen Erlebnisse können dir helfen, stressige Gedanken hinter dir zu lassen und deine Stimmung zu verbessern.

Darüber hinaus unterstützt die soziale Komponente des Reisens deine emotionale Balance. Neue Begegnungen und interessante Gespräche ermöglichen es dir, andere Perspektiven zu entdecken, was oft zu einer positiveren Grundstimmung führt. Durch den Austausch mit Menschen, die andere Lebensweisen pflegen, wirst du angeregt, deine eigenen Gewohnheiten zu überdenken und möglicherweise zu verändern.

Schließlich spielt auch körperliche Aktivität eine wichtige Rolle. Ob beim Wandern in der Natur oder beim Stadtbummel – Bewegung setzt Endorphine frei, die als natürliche Stimmungsaufheller wirken und dir helfen, Stress abzubauen. So wird das Reisen zu einem ganzheitlichen Erlebnis, das Körper und Geist in Einklang bringt und dir dabei hilft, eine positive Grundstimmung zu entwickeln, die auch deinen Alltag nachhaltig beeinflussen kann.

Dieses Wissen nun effizient nutzen

Die Art und Weise wie wir sprechen oder uns bewegen ist also eng mit unserer Stimmung verbunden. Wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir unser Leben in vielen Bereichen optimieren. Wenn du dich das nächste mal bei der Arbeit gestresst fühlst und deine Gedanken sich nur noch um die Arbeit drehen und du keine Ahnung hast, wie du all deine Punkte auf der ToDo-Liste abarbeiten kannst, dann ändere einmal deine Physiologie. Laufe langsamer. Atme langsamer. Setz dich hin, wie das eine entspannte Person machen würde. So wirst du dein Stressempfinden senken können, was deiner Gesundheit sicherlich zu Gute kommen wird.

Fazit

Verändere die Physiologie des Körpers und du wirst sehen, dass sich auch deine Stimmung innert kurzer Zeit ändern wird. Mit diesem Wissen wird es dir einfacher Fallen, dein Verhalten langfristig zu ändern.

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